Skin Cancer Biobank (SCABIO)
Wissenschaft/Forschung
Die experimentellen Labore der Klinik für Dermatologie befassen sich primär mit der Diagnose und Therapie von Hauttumoren und übertragen ihre Forschungsergebnisse direkt in die Klinik. Schwerpunkt ist das maligne Melanom (der schwarze Hautkrebs), ein bösartiger Tumor, der von Pigmentzellen der Haut ausgeht. Die Wissenschaftler der Abteilung befassen sich mit translationalen Fragestellungen zu verschiedenen Aspekten der Dermatoonkologie, insbesondere der Tumorimmunologie und des Tumormetablismus. Im Rahmen der Molekularen Diagnostik wird für jeden Patienten ein Mutationsprofil seines Tumors erstellt. Da das genetische Profil eines Tumors mit der Therapieeffizienz assoziiert ist, kann auf diese Weise eine für jeden Patienten optimierte Behandlung angeboten werden. Die im Labor etablierte umfangreiche Biomaterialbank ermöglicht es außerdem, Faktoren zu identifizieren, welche die Prognose und den Krankheitsverlauf beeinflussen.
Skin CAncer BIObank (SCABIO)
Nach erteilter Einverständniserklärung von Hauttumor-Patienten werden Serum, Plasma, Vollblut, Lymphozyten und Tumorgewebe gesammelt, aufgearbeitet und gelagert. Tumorgewebe werden Kryo konserviert, es werden Zelllinien angelegt und Tumor Fragmente eingefroren, die für weitere wissenschaftliche Arbeiten zur Verfügung stehen. Alle gesammelten Materialen werden einer strengen Qualitätskontrolle unterzogen. Die Dokumentation erfolgt mit Hilfe einer zugangsgeschützten Datenbank, in der klinische Informationen, Proben Informationen und experimentelle Ergebnisse zusammengeführt werden und für Metaanalysen verwendet werden können.
Leitung und Koordination
Antje Sucker
Senior Technichian
Hauttumoren gehören zu den häufigsten malignen Tumoren des Menschen, und ihre Inzidenz nimmt weiterhin stark zu. Diese Entwicklung ist vor allem auf verändertes Freizeitverhalten in den letzten Jahrzehnten sowie auf die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung zurückzuführen. Insbesondere das Melanom, aber auch andere Hautkrebsarten wie das Plattenepithelkarzinom oder das Merkelzellkarzinom, stellen erhebliche Herausforderungen für die moderne Medizin dar mit einer zum Teil sehr hohen Letalität, sobald eine Metastasierung erfolgt.
Dank intensiver Vorsorge- und Aufklärungsmaßnahmen können mittlerweile etwa 70 % der Melanome so früh diagnostiziert werden, dass eine Heilung durch chirurgische Eingriffe in den meisten Fällen möglich ist. In den letzten Jahren wurden zudem immense Fortschritte in der Krebstherapie erzielt, insbesondere durch die Entwicklung zielgerichteter Therapien und Immuntherapien. Dennoch bestehen bei fortgeschrittenen Hauttumoren weiterhin wichtige Herausforderungen wie die Entwicklung von Therapieresistenzen, die die Wirksamkeit moderner Behandlungsansätze einschränken.
Ein vertieftes molekulares Verständnis dieser Tumoren hat die Grundlagen für neue diagnostische und therapeutische Ansätze geschaffen. Neue Erkenntnisse führen zu einer veränderten Klassifikation und eröffnen Chancen für personalisierte Behandlungsstrategien. Um jedoch zielgerichtete Therapien weiterzuentwickeln und deren Effektivität zu verbessern, ist die Identifikation spezifischer Patientengruppen unerlässlich.
Hierfür spielen hochwertige Proben von Patienten, darunter Gewebe, Vollblut und Seren, eine entscheidende Rolle. Diese müssen nach standardisierten Verfahren aufbereitet und gelagert werden, um eine valide Grundlage für Forschungsarbeiten zu schaffen. Insbesondere die Untersuchung von Therapieresistenzmechanismen und deren Überwindung ist ein zentrales Forschungsfeld, das langfristig zur Verbesserung der Therapieergebnisse und Überlebensraten beiträgt.
Unsere Tumorbiobank leistet hierfür einen essenziellen Beitrag, indem sie Forschern Zugang zu qualitätsgesicherten Patientenproben bietet und so die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien unterstützt.
Die Hauttumor-Biobank hat das Ziel, Tumorgewebe, Vollblut, Lymphozyten, Serum und Plasma von Hauttumor-Patienten zu sammeln und zu lagern. Der Transport, die Aufarbeitung, Lagerung und Verteilung erfolgt nach Standard Operating Procedures (SOP). Die Lagerbedingungen der Proben werden kontinuierlich mit Hilfe von kalibrierten Datenloggern oder Temperatursonden überwacht. Für die einzelnen Materialien sind Maßnahmen zur Sicherung der Qualität etabliert. Probenlagerung und klinische Verläufe werden in einer internetbasierten Datenbank dokumentiert. So können Patientenmaterialien und klinische Daten für wissenschaftliche Fragestellungen zur Verfügung gestellt werden.
Materialien von folgenden Tumoren werden gesammelt:
- Melanom
- Plattenepithelkarzinom
- Basaliom
- Lymphom
- Merkelzellkarzinom
- Andere seltene Hauttumoren
Folgenden Materialien werden gesammelt:
- Kryokonserviertes Gewebe
- Eingefrorene Tumorfragmente
- Paraffingewebe
- Serum
- Lymphozyten
- Vollblut
- Zelllinien
Vorraussetzungen für die Materialvergabe:
- Vorhabensbeschreibung des Anfragers
- Positives Ethikvotum des Anfragers
- Positive Entscheidung des Beirats der Biobank
- Abschluss eines Material Transfer Agreements nach Vorgaben der Biobank
Antrag auf Biomaterial
Antje Sucker
Senior Technichian
Birgit Real
Lab Technician
Julia Kretz
Lab Technician
Eileen Majewski
Lab Technician
Inga Möller
Lab Technician
Jana Bagheri-Maurer
Lab Technician
Marion Laudage
Lab Technician
Mingxia Song
Lab Technician
Nadine Stadtler
Lab Technician
Sabrina Kwapik
Lab Technician
Simon Kai Brille
Lab Technician